Sicher heißt ausreichend vorhanden und von der bisherigen Qualität

Diese kommt nicht von ungefähr. Unsere Fachleute im Wasserwerk überwachen laufend die Inhaltsstoffe unseres Tiefengrundwassers.

Nach wie vor wird es aus Brunnen in über 100 m Tiefe in hervorragender Qualität gefördert.
Lediglich in der Natur vorhandenes Arsen wird vor der Trinkwassernutzung entfernt.
Für die Zukunft sind jetzt Weichenstellungen notwendig um diesen hohen Standard zu sichern.
Link zu den GWR für weitere Details zu unserem Wassers.

Schadstoffe gehören nicht ins Grundwasser

Das derzeit in Rückersdorf geförderte Grundwasser ist mehr als tausend Jahre alt. Im Umfeld der Wassergewinnungsanlagen dürfen in der Landwirtschaft schon lange keine Pestizide mehr eingesetzt werden. Doch in den letzten Dekaden ist eine neue Bedrohung bekannt geworden. Ging man bis vor kurzem noch davon aus, dass Schadstoffe wie PFOS nur im oberflächennahen Grundwasser auftreten, so wurden wir durch Ergebnisse des Wasserwirtschaftsamtes 2019 eines Besseren belehrt. Durch Einwirkungen des Menschen ist die Absperrung des Oberen Grundwasserleiters vom Tiefengrundwasser im Anstrom zu unserer Trinkwasserfassung nicht mehr gegeben.

Um hier wirksamen Schutz zu gewährleisten, bedarf es einer Reaktionszeit von einigen Jahren für Planung und Bau, damit Schutzmaßnahmen greifen.

Das Ziel der RUW ist es daher:

  • Präzisierung des Grundwassermodells „Mittleres Pegnitztal“ von 2002 durch neuere Erkenntnisse
  • Grundwasseranalysen im weiter entfernten Anstrombereich unserer Wasserfassung um eine Reaktionszeit von Jahren zu gewährleisten

Die RUW in Rückersdorf steht für die konsequente Umsetzung dieser Ziele. Unsere Wasserversorgung gehört in verantwortungsvolle Gemeindehand und ist kein Objekt einer Privatisierung.

Trinkwasser sparen

Seit Jahren entnehmen wir mehr Grundwasser, als sich durch Niederschläge neu bildet. Die Folgen des Klimawandels mit geringen Regenfällen in den Monaten mit hohem Wasserverbrauch tun ein Übriges zu diesem Missverhältnis.

Das Ziel der RUW ist es daher:

  • möglichst wenig Niederschlagswasser direkt über Gewässer oder Kanalisation abzuleiten
  • möglichst viel Niederschlagswasser zu versickern oder zur Gartenbewässerung zu nutzen
  • möglichst wenig Trinkwasser als reines Brauchwasser zu verwenden (WC-Spülung, Gartenwasser)

Die vor Jahren eingeführte getrennte Abwassergebühr war ein richtiges Steuerungsinstrument zur Erreichung dieser Ziele. Es zeigt sich aber, dass die Anstrengungen noch weiter intensiviert werden müssen. Schon heute benötigen wir neue wasserrechtliche Genehmigungen um die Pumpen in unseren Trinkwasserbrunnen tiefer zu setzen damit wir ausreichend Wasser fördern können. Trockene Sommer wie 2019 bescherten uns einen Rekordverbrauch an Wasser, dessen Steigerung nahezu ausschließlich vom Verbrauch von Gartenwasser herrührt.

Intensivere Förderung der Brauchwassernutzung ist daher das Gebot der Stunde. Wir von der RUW sind für weitere gemeindliche Förderung von Versickerungsanlagen oder dem Einbau von Brauchwasserversorgung in den Gebäuden (z.B. bei Neu- und Umbauten). Auch die Reduktion von versiegelten Flächen oder Begrünung von Dachflächen soll gefördert werden.

Auf dieser Grundlage wurden von der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen am 10.09.2020 ein Antrag eingebracht.